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Aktive Himmelsbeobachtung

Clear Skies...? Nichts wie raus an die frische Luft..!!
Wolkenverhangene Zeiten gibt es bei uns im Sauerland / Bergischen Land genug und die nutzen wir lieber für eine ausgiebige Bildbearbeitung. 

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Orientierung finden am Nachthimmel...

Zuerst einmal muss sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnen. Natürlich ist es dabei Vorteilhaft sich ein Plätzchen abseits von Straßenlaternen und sonstiger störender Lichtquellen zu suchen. Zum Glück gibt es bei uns im Märkischen Kreis noch einige erstaunlich dunkle Fleckchen mit relativ wenig störender Hintergrundaufhellung durch umliegende Städte. Natürlich haben wir nicht die vergleichbare Situation wie in den Sternenparks, oder gar in den Reisezielen des Astrofotografen wie Namibia, oder in den abgeschiedenen Höhen der Attacama Wüste.
Aber wir sind hier doch noch relativ weit von den Kölner Lichtern im Süden entfernt und die uns umgebende (leider nicht mehr ganz so dichte Bewaldung) schluckt eine ordentliche Menge der Lichtverschmutzung Richtung Ruhrgebiet im Westen, oder Siegen im Osten.
Und bei der Planung unserer Astrofotos spielt auch die Auswahl des richtigen Standortes eine wichtige Rolle, denn hier können wir schon selbst vorab den Einfluss störender Lichtquellen auf unseren Aufnahmen reduzieren, oder sie bewusst in unseren Bildaufbau integrieren.

Mehr dazu in der Rubrik AUFNAHMEPLANUNG

Nun stehen wir, wie hier auf dem Bild, mitten auf einer Lichtung und sehen die Sterne über uns, wenn wir Glück ganz viele davon, wovon uns vielleicht ein Dutzend bnamentlich bekannt sind und der Rest - da wird es für manchen erstmal verwirrend ind unübersichtlich. Ohne Orientierungshilfen sehen wir nur bald nur viele unterschiedlich helle Lichtpunkte, die scheinbar zusammenhangslos am Himmel stehen oder vielmehr langsam ihre Position verändern und an uns vorbeiziehen...

Aber dazu kreierten schon lange Zeit vor uns berühmte und in Vergessenheit geratene Gelehrte und Kulturen ihre Bilder und Symbole und damit verbundene Riten und Orakeln in den Sternenhimmel.

In den Sternzeichen verbinden sich markante Sterne mit weniger präsenten Sternpunkten zu Bildern, wie es auch heute noch gerne in Rätselheften mit Verbindungslinien in einem Sammelbild gemacht wird.

Ein am Nachthimmel sehr präsentes Sternbild ist der "Große Bär", von dem als markantes Teilstück der "Große Wagen" bestimmt jeder schon einmal bewusst wahrgenommen hat.

Andere Sternbilder sind weniger prägnant und wechseln auch noch im Laufe der Jahreszeiten. Also ist es einfacher sich den "Großen Bären" einzuprägen, der immer am Himmel steht, wenn auch manchmal über Kopf 😉🤸‍♂️ , als den "Großen Hund" der weniger Prägnat und auch nur im Winter zu sehen ist. 

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20210212_Wintersternenhimmel-mit-Sternenkarte_JK.jpg

Es gibt verschiedenste Orientierungsmittel um sich am Himmel zurechtzufinden.
Bezugsquellen - siehe in meiner         ATROKRAMKISTE

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Kosmos-Sternenkarte_47191622z.jpg

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Aber wieviele Sterne können wir denn nun sehen..., oder mit Hilfsmitteln für uns sichtbar machen...?
Zwischen einer halben bis einer Stunde benötigt das menschliche Auge um zu einem optimalen Lichtsammelvermögen zu kommen. Ähnlich wie bei den Blenden des Objektivs kann das Auge dabei die einfallende Lichtmenge variieren.Die Pupille zieht sich bei Sonneneinstrahlung auf 1-2mm zusammen, während bei Dunkelheit durch eine bis zu 6-8mm weit geöffnete Pupoille die 10 - bis 60 fache Lichtmenge auf die Netzhaut treffen kann.

Bei optimalen Bedingungen - also in den alpinen Bergen, in großer Höhe, bei winterlichen Temperaturen, weitab von künstlichen und natürlichen Lichtquellen  (Straßenarßenlaternen, Mondlicht), sowie atmosphärischen Störungen, kann das Auge eine Grenzgröße von 6,5 -7mag erfassen.
  • Im ländlichen Raum = 5,5mag
  • In urbanen Gegenden = 4,5mag
  • In der Stadt = 4,0mag 
    Mitten
  • In einer Großstadt = Mond, hellste Planeten und helle Leitsterne

"mag" steht für Magnitude, je niedriger der Wert, desto größer ist die scheinbare Helligkeit des Gestirns. In der logarithmischen Skala ist ein Stern mit 1,0mag genau 2,512 mal heller als einer mit 2,0mag, ebenso die weiteren Stufen, während er dem Auge nur zweimal heller erscheint.Bei 5mag Differenz ist das ein Faktor 100, beim Auge nur 2 hoch 5 = 32. Deshalb hat man visuell einen viel größeren Messbereich als jedes physikalische Messinstrument. 

Zum Vergleich ein Überblick der bekanntesten Himmelskörper mit den hellsten scheinbaren Größenklassen - (Maximum  *Veränderliche)
Vollmond -12,7mag
Halbmond -9,9mag
Mond, 2 Tage nach Neumond 4,5% beleuchtet -6,5mag
Venus -4,67mag*
Jupiter -2,94mag*
ISS -4,90mag*
Sirius -1,44mag
Arktur -0,05mag
Wega 0,03mag
Rigel 0,18mag
Prokyon 0,40mag
Beteigeuze 0,45mag*
Atair 0,76mag
Aldebaran 0,87mag
Spica 0,98mag   
 
Diese hellen Leitsterne und Planeten können uns also als Orientierungspunkte am Himmel dienen um von dort in die weitere Bestimmung von Sternbildern zu kommen, uns am Himmel zurechtzufinden und somit lichtschwächere gesuchte Objekte ausfindig zu machen.
 
Und wieviele Sterne können wir mit bloßem Auge sehen...?
Größenklasse 1 = 22 Sterne
Größenklasse 2 = 70 Sterne
Größenklasse 3 = 170 Sterne
Größenklasse 4 = 430 Sterne
Größenklasse 5 = 1.200 Sterne
Größenklasse 6 = 4.000 Sterne
Magnitude < 6,5 = 9.110 Sterne 
Magnitude < 7,1 = 11.713 Sterne
Magnitude < 9,0 =359.083 Sterne
 
Der Flamsted- Katalog führt 2.554 Sterne an, die bei Erstellung des Kataloges vom Süden Englands mit bloßen Auge sichtbar waren.
 
Mit einem mittelgroßen Fernglas vom Typ "10x50" erhöht sich die Sichtbarkeit von Sternen bis auf 11mag. Ein Teleskop mit 20 cm Öffnung zeigt noch Sterne bis zu einer Helligkeit von 13 mag. Mittels der Astrofotografie werden unter Verwendung bei gleichen Optiken noch deutlich lichtschwächere Objekte abgebildet und in der Nachbearbeitung sichtbar.
Der wichtigste Vorteil eines optischen Hilfsmittels bei der Himmels-beobachtung liegt also im Vermögen, mehr Licht einfangen zu können als das bloße Auge.
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